Externe Quellen für interne Informationsverarbeitung notwendig
Anbei möchte ich noch die klassischen Wege des Lernens in das Bewusstsein rufen. Vieles davon passiert unbewusst und tatsächlich bin ich selbst erstaunt wie wenig Rücksicht ich dabei nehme die passende Lernmethode zu wählen für meine Projekte. Oft entscheide ich da auch nur aus meinem Bauchgefühl.
Wir können durch Übung lernen. Wir wiederholen eine Tätigkeit immer und immer wieder und perfektionieren dadurch ihre Anwendung bis zum Maximum. Bei motorischen Tätigkeiten ist dies in meinem Auge sehr gut geeignet. Natürlich lohnt sich in der Praxis eine Mischung aus mehreren Lernmethoden um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Als Kleinkind bereits gelernt ist die Lernmethode des Beobachtens immer präsent. Wir beobachten Erwachsene oder ältere Geschwister, Gleichaltrige und versuchen das Verhalten in gewisser Weise nachzuahmen. Dies kann als Rollenspiel unbewusst erfolgen. Wir sehen unsere Eltern beim Autofahren zu und üben uns als Rennfahrer auf dem Spielteppich. Doch auch bewusst im Sportunterricht können wir gewillt sein gewisse Bewegungsabläufe des Trainers nachzuahmen um etwas zu lernen.
Dasselbe gilt natürlich auch für unseren sozialen Bereich. Wie verhalten sich andere Menschen untereinander wenn sie zusammen sind? Was passiert wenn sie wütend oder traurig sind? Je jünger wir sind umso unkritischer werden gewisse Verhaltensweisen und Macken übernommen.
Mit zunehmenden Alter steigt die Kritikfähigkeit. Wir differenzieren zwischen Logik und Unsinn und bewerten andere Verhaltensweisen im Vergleich mit unserem Selbstbild. Meist unbewusst doch man kann auch aktiv daran arbeiten und vor allem überlegen wie man sich dieses Wissen zu nutze macht.
In der Schulzeit alltäglich doch im adulten Erwachsenenleben selten bewusst wahrgenommen: Das Lernen durch bewusste Aufnahme externer Quellen geistiger Natur.
Es klingt etwas geschwollen und ist in gewisser Weise auch in der Formulierung etwas technisch gewählt doch aus meiner Perspektive ist es am besten zu beschreiben.
Wenn wir Bücher oder Blogs lesen dann lesen wir die Gedanken eines anderen Menschen. Wir lesen, lernen und verstehen seine Perspektive und Sichtweise auf die Dinge und können dadurch neue Erkenntnisse gewinnen.
In der Zeit des Informationsüberflusses ist dies für mich die wichtigste Lernmethode. Unabhängig ob Bücher, Blogs, YouTube oder das direkte Gespräch. Grundsätzlich nehmen wir regelmäßig aus externe Quellen Informationen auf und verarbeiten diese.
Nur haben wir schon einmal bewusst darüber nachgedacht?
Was sind im Gegenzug nun interne Quellen? Alles was wir selbst durch Nachdenken unter Berücksichtigung unserer eigenen Erfahrungswerte und Lerninhalte an logischen Schlüssen ziehen. Aufgrund von unserem derzeitigen Wissensstand ziehen wir die für uns am vernünftigste Schlussfolgerung bei der Bearbeitung von Problemen oder Lösung von Konflikten.
Sollten wir uns in einer Situation befinden in der wir eine für uns subjektiv gesehene schlechte Entscheidung treffen oder das Gefühl haben nicht wirklich eine Lösung zu entdecken dann müssen wir unseren Wissensstand durch externe Quellen erweitern oder wir nutzen den Erfahrungswert anderer Menschen welche über dieses Wissen verfügen. Sogenannte Experten oder Spezialisten.
Ich hoffe die geschwollene Formulierung von internen / externen Quellen wird dadurch etwas verständlicher.
Jedes Problem was wir nicht lösen können kann an einem Mangel an internen Wissen oder Informationen liegen. Wir pflanzen einen Baum und er möchte nicht wachsen. Eventuell haben wir nicht alle Faktoren bedacht welche der Baum benötigt um zu wachsen oder wir wissen es einfach nicht besser. Dann nutze ich zur Problemlösung externe Quellen wie YouTube oder Bücher oder den Rat von Spezialisten um meinen internen Informationsfluss zu verbessern und finde die Lösung für mein Problem.
Der Volksmund sagt Nachdenken sei die edelste Form des Lernens. Natürlich soll man immer die eigene Problemlösungsfähigkeit schulen. Sobald wir allerdings merken dass wir uns in einer Sackgasse befinden müssen wir auf externe Quellen zugreifen um unser Problem zu lösen.
Wir lernen durch Beobachtung. Durch Nachahmung. Durch Üben. Durch Nachdenken. Doch vor allem erweitern wir unseren Wissensstand indem wir regelmäßig unsere internen Quellen mit externen Quellen abgleichen und versuchen uns zu optimieren.
Was heißt dies nun konkret für uns? Jeder Tag hat 24 Stunden und wir können uns selbst hinterfragen ob wir uns in der Freizeit hauptsächlich mit Unsinn belustigen oder qualitativ hochwertige Informationen aufnehmen. Der Begriff "geistige Nahrung" kommt nicht von ungefähr. Ich verstehe darunter nichts Religiöses sondern relevantes Wissen welches uns im Leben weiter bringt.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen